Eine Zollstreife hat in Lindau vergangene Woche zwei Männer aus Griechenland beim Schmuggel eines Ferrari F430 Spider erwischt. Nun hat sich herausgestellt: Der Beifahrer soll sich bei der Kontrolle als griechischer Zöllner ausgegeben haben, so die Pressestelle des Hauptzollamts Ulm. Sein Täuschungsversuch sei aber ohne Erfolg gewesen, erklärt Sprecherin Sarah Mayer. Ohnehin seien die Zollkenntnisse des Mannes überschaubar gewesen. „Von den zollrechtlichen Bestimmungen und erforderlichen Unterlagen wusste er nichts.“

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Die beiden Männer hatten den silbernen Sportwagen zuvor für umgerechnet rund 30.000 Euro in der Schweiz gekauft und wollten diesen nach eigenen Angaben zu einem Bekannten nach München bringen, so die Zollmeldung. Der 54-jährige Fahrer hatte das Auto bei der Einreise in die EU allerdings nicht dem Zoll gemeldet. Die Zollbeamten leiteten daher ein Steuerstrafverfahren gegen ihn ein und erhoben neben Einfuhrabgaben in Höhe von 9270 Euro eine Strafsicherheit über 1500 Euro. Letztere zahlte der Besitzer vor Ort, bevor die Männer ihre Fahrt fortsetzen.

Warum fiel der Sportwagen den Zöllnern auf?

Wie Mayer erklärt, seien die Zollbeamten aufgrund des Schweizer Ausfuhrkennzeichens auf den Wagen aufmerksam geworden – „ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass das Fahrzeug nicht zum Verbleib in der Schweiz bestimmt war“, so die Sprecherin. Diese Kennzeichen haben am rechten Rand einen roten Streifen, wo das Ablaufdatum der Zulassung vermerkt ist. „Da hier das Fahrzeug mit dem Bestimmungsort Deutschland eingeführt wurde, müssen dafür Einfuhrabgaben entrichtet werden.“

Zwei Männer wurden beim Ferrari-Schmuggel aus der Schweiz erwischt.
Zwei Männer wurden beim Ferrari-Schmuggel aus der Schweiz erwischt. | Bild: Zoll

Ein Ferrari für nur 30.000 Euro?

Der geringe Kaufpreis des Wagens war auch den Zollbeamten aufgefallen. In vielen Auto-Portalen wird dieses Automodell zudem für 100.000 bis 120.000 Euro angeboten. Bei diesem Ferrari handle es sich aber um einen mehrere Jahre alten Gebrauchtwagen, so Mayer. „Die Fahrer konnten eine Rechnung des Verkäufers vorweisen.“

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Beim Grenzübergang nahe Lindau komme es mehrmals pro Jahr vor, dass Fahrzeuge nicht versteuert werden, so die Pressesprecherin. Dass Autos aus der Schweiz nach Deutschland geschmuggelt werden, sei aber selten. „Von einer beliebten Schmuggelart kann man nicht sprechen, da Fahrzeuge in der Schweiz nicht günstiger sind als in Deutschland.“