Rund 700.000 Übernachtungen gab es nach Angaben der Lindau Tourismus und Kongress GmbH im Jahr 2021 in der bayerischen Stadt am Bodensee. Vor Corona wurde die Grenze von einer Million geknackt. Und während in den Monaten April bis September die meisten Urlauber im Jahresverlauf zum Beispiel die berühmte Hafeneinfahrt mit Löwe und Leuchtturm sehen wollen, kommen noch die vielen Tagestouristen dazu.
Jetzt, im Herbst, gehört die Lindauer Insel von einem Tag auf den anderen fast wieder komplett den rund 2600 Bewohnern. Die Besuchermassen des Sommers sind verschwunden. Ruhig und gelassen geht es in den engen Altstadtgassen zu. Viele Lokale haben noch geöffnet und auch auf den Terrassen direkt am Seehafen gibt es reichlich Platz.

Sonnenuntergang in aller Ruhe genießen
Und die Insel ist nicht nur im Sommer einen Ausflug wert, sondern auch bei milden Herbst-Temperaturen, wie sie in diesem Jahr herrschen. Wer will, kann bequem mit dem Zug anreisen und dann gleich einen Rundgang um die ganze Insel samt kleinem See starten. Geöffnet hat auch der Kiosk auf der Hinteren Insel noch, den es dort seit der Gartenschau gibt. Etwas Wetterglück vorausgesetzt, lässt sich auf den breiten Stufen hier der Sonnenuntergang beobachten. Anschließend führt der Weg führt zum Beispiel am Wasser entlang zum Hafen.
Überall gibt es versteckte Plätze, wie den kleinen Strand an der Gerberschanze oder den direkt darüber liegenden Ausguck. Eine Pause lohnt sich auch beim sogenannten Milchpilz, der eigentlich ein Fliegenpilz ist. Der winzige Biergarten hat noch geöffnet und liegt familienfreundlich gleich neben dem großen Spielplatz kurz vor der Brücke, die auf die Hintere Insel führt.

Natürlich ist es jetzt auch schön, einfach durch die mittelalterlichen Gassen zu schlendern, die Fresken von Hans Holbein der Ältere in der über 1000 Jahre alten Peterskirche gleich neben dem Diebsturm anzuschauen.
Wer an einem Samstag nach Lindau kommt, sollte unbedingt auf den Wochenmarkt gehen: Dort gibt es neben zahlreichen Obst- und Gemüseständen auch einen kleinen Espressostand und Säfte zu kosten. Besonders beliebt ist ein Stand mit Backwaren, die es eigentlich nicht mehr gibt: Denn Roman Soukup backt selbst und lässt von verschiedenen Bäckern außerdem Seelen, Knauzen und andere Spezialitäten von Bäckereien nachbacken, die es auf der Lindauer Insel nicht mehr gibt – Kindheitserinnerungen für viele Einheimische.
Wer mehr Zeit hat, kann über den Bahndamm laufen und immer am Wasser entlang durch das Lindauer Villenviertel Bad Schachen bis zum Lindenhofpark mit seinem alten Baumbestand und dort die Friedensvilla bewundern – oder einfach einen Blick auf die Insel werfen.
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