
Die Werfthalle hatte er schon verlassen, als sich die Pressevertreter am Mittwoch zum Einwassern des Katamarans Ferdinand in Friedrichshafen versammelt hatten.

Doch noch stand er auf dem Schlitten, noch hatte er keinen Wasserkontakt. Langsam wurde er über die Slipanlage weiter ins Hafenbecken gelassen.

Bis er endgültig auf seinen eigenen Rümpfen schwamm, sollte aber eine weitere halbe Stunde vergehen. Wer einen Stapellauf mit Schwung und Platsch, wie bei neugeborenen Kreuzfahrtschiffen, erwartet hatte, wurde enttäuscht.

Technisch sei außer einer Routinekontrolle und kleinen Wartungsarbeiten während des Werftaufenthalts nicht viel zu tun gewesen, sagte Christoph Witte, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei Bodensee. Auch an Bord sei alles beim Alten geblieben.
Unterhalb der Wasserlinie wurden Bewuchs und Muscheln entfernt, dann ein neuer, biozidfreier Unterwasseranstrich aufgebracht. Die einzige, deutlich sichtbare Veränderung fand über Wasser statt.

523 Stunden für den neuen Anstrich
Ferdinand, seit 14 Jahren in unaufgeregt klassischem Weiß unterwegs, wurde abgeschliffen und neu lackiert. In 523 Stunden hat die Malerei Buhmann dynamische, blau-gelbe Streifen aufgemalt. In den Farben der Katamaran-Reederei, zu deren Botschafter er damit wird. Seit Jahren repräsentieren Fridolin in Grün den Reederei-Gesellschafter Stadtwerk am See und Constanze in Rot die Stadtwerke Konstanz.

Endlich startete der Kapitän die Maschine und legte an den Dalben an. Für die Werft war das Projekt beendet. Arbeiter spritzten sorgfältig die Halle aus.

Noch fahren die drei Katamaran-Geschwister nach Notfahrplan für Pendler über den See. Doch die Reederei ist zuversichtlich, dass bei weiter sinkender Inzidenz zu Pfingsten ein erweiterter Fahrplan in Kraft treten kann.