Die Erntehelfer sind auf den Feldern, die Sortiermaschine läuft und die bunten Körbe im Hofladen sind gut gefüllt. Die Spargelsaison hat für Thomas Geiger und seine Mitarbeiter vor rund drei Wochen begonnen – und es gibt allerhand zu tun.

Gerade kommt der Tettnanger Landwirt vom Feld und schon wird er an der Sortiermaschine gebraucht. Dort werden die weißen Stangen gewaschen, sortiert und auf die richtige Länge gekürzt. „Der Computer fotografiert den Spargel von allen Seiten und ordnet ihn automatisch in die verschiedenen Güteklassen ein“, sagt Thomas Geiger. Zwei Mitarbeiterinnen legen den Spargel dann in einen der bunten Körbe.

Mitarbeiterinnen sortieren den Spargel in verschiedene Körbe ein.
Mitarbeiterinnen sortieren den Spargel in verschiedene Körbe ein. | Bild: Wieland, Fabiane

„Schmecken tun sie alle“, sagt Geiger und beißt in einen rohen Spargel. Krumme, kurze oder abgebrochene Spargelstangen seien im Geschmack nicht schlechter, höchstens etwas aufwendiger zu verarbeiten, betont der Spargelbauer. Ohnehin schmecke Spargel im Laufe der Saison nicht immer exakt gleich. Ausschlaggebend seien dafür die Zuckerstoffe.

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Über die Erntemengen lasse sich zu Beginn der Saison noch nicht allzu viel sagen. „Bisher hatten wir sehr viele Niederschläge. Der Spargel braucht zwar Feuchtigkeit, kann sich diese aber auch ohne Probleme aus tieferliegenden Schichten ziehen“, so Thomas Geiger. Mit trockenen Phasen habe der Spargel weniger Probleme. Wenn er hingegen Länger im Nassen steht, gehe er kaputt. „Wir sind froh, wenn jetzt die Sonne rauskommt“, betont er.

Im Hofladen finden Kunden Spargel in verschiedenen Preisklassen.
Im Hofladen finden Kunden Spargel in verschiedenen Preisklassen. | Bild: Wieland, Fabiane

Seinen Spargel verkauft Thomas Geiger im eigenen Hofladen, aber auch auf den Wochenmärkten in Überlingen oder Friedrichshafen, außerdem beliefert er Restaurants – bis nach Lindau und Konstanz. Auch in einigen regionalen Supermärkten gibt es seinen Spargel, aber nicht im großen Stil. Seinen Spargel überregional anzubieten, ist für ihn kein Thema. „Wir vermarkten regional“, sagt er. Die Kunden, die bei ihm einkaufen, würden Wert auf Qualität legen. Dass die stimmt, dafür setze er sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern jeden Tag ein.

Geiger: „Das Wetter ist unser Arbeitgeber“

Derzeit kostet der weiße Spargel bei ihm zwischen 7 und 17 Euro pro Kilo – von der Bruchware bis zur höchsten Güteklasse. Im Laufe der Saison werde der Spargel dann in der Regel etwas günstiger. „Wenn die Sonne jetzt rauskommt, rechne ich mit Preisen zwischen 5 und 14 Euro. So ganz genau kann man das aber im Vorfeld nie sagen. Wir haben zwar unsere Erfahrungswerte, aber jeder Tag ist in der Landwirtschaft anders und Prognosen sind schwierig“, sagt der Spargelbauer und fügt hinzu: „Das Wetter ist unser Arbeitgeber.“

Geiger baut Spargel auf knapp 20 Hektar an. Pro Hektar gibt es im Schnitt fünf Tonnen Ertrag. Die Saison dauert traditionell bis 24. Juni. Wie mag er selbst seinen Spargel besonders? „Gekocht, gebacken, gegrillt, mit Butter und Semmelbrösel, das schmeckt alles lecker.“ In der Schweiz hat er eine Variante mit Olivenöl und Parmesan kennengelernt. Beim Kauf rät er auf folgende Punkte zu achten: „Vorsichtig sollte man bei Bündeln sein, bei denen die Stangen mit Folie umwickelt sind.“ Da könne sich Schimmel bilden.

Geschälten Spargel nicht zu lange lagern

Die Anschnitte sollten zudem nicht trocken sein. „Frischer Spargel lässt sich im Kühlschrank gut drei bis vier Tage lagern. Fertig geschälten Spargel sollte man besser schneller verarbeiten, der könne sonst austrocknen. Neben weißem Spargel hat Geiger auch grünen im Angebot. „Der reagiert allerdings noch sensibler auf die Außentemperaturen, daher geht es beim grünen Spargel gerade erst so langsam los.“

Auch grüner Spargel aus der Region ist bereits wieder erhältlich.
Auch grüner Spargel aus der Region ist bereits wieder erhältlich. | Bild: Wieland, Fabiane

Auch auf dem Hofgut Möking in Uhldingen-Mühlhofen gibt es inzwischen wieder Spargel aus eigenem Anbau. „Seit heute haben wir ihn im Hofladen“, heißt es dort am Mittwoch. Ein Kilogramm der Klasse A kostet 12 Euro, 10 Euro bezahlt man für Klasse B und der geschälte Spargel ist für 14 Euro erhältlich.