Frei geworden ist das Gelände auf der Hinteren Insel in Lindau, nachdem ein großer Parkplatz aufgelöst und die kleine Gartenschau dort realisiert worden war. Ebenso entstand dort ein Bürgerpark samt Gastronomie, Kinderspielplatz, Skaterbahn und weitläufigen Treppen zum Bodenseeufer hin.
Das sieht der Rahmenplan für das Gelände vor
Der Rahmenplan für die Bebauung der Hinteren Insel war einst mit 28:2 Stimmen im Stadtrat beschlossen worden. Gebaut werden sollen bis zu 457 Wohnungen. Einstimmig wurde dabei im Gremium festgelegt, dass die frei werdenden Flächen nicht dem freien Immobilienmarkt zur Verfügung stehen sollen.
Jetzt regt sich in Lindau allerdings Widerstand gegen eine Bebauung. Neben Oberbürgermeisterin Claudia Alfons (parteilos), zu deren Wahlversprechen es gehörte, dass die Hintere Insel nicht bebaut wird, hat sich eine Bürgerinitiative um den ehemaligen Leiter des Lindauer Krankenhauses und Stadtrat (Bürgerunion) Ulrich Schöffel gegründet, die die Bebauung verhindern will. Jetzt gibt es dazu einen Bürgerentscheid.
Unterstützt wird die geplante Bebauung der Hinteren Insel hingegen von zahlreichen Parteien, wie der Bunten Liste, die dort gerne teilweise genossenschaftliche Wohnungen sehen möchte und schon Modelle zur Nutzung entwickelt. Ebenso für die Bebauung sprechen sich im Stadtrat CSU, Freie Bürger, Freie Wähler, Junge Alternative, ÖDP und die SPD aus.
Wünsche und Befürchtungen der Lindauer
Letztendlich haben aber die Bürger die Wahl. Und da sind die Meinungen geteilt: Viele Lindauer können sich schon jetzt keine Wohnung mehr auf der stark touristisch geprägten Insel leisten und hoffen, dass in dem neuen Wohnquartier bezahlbarer Wohnraum für Familien entsteht, andere fürchten, dass sich das nicht bewahrheiten wird.
Gerade junge Lindauer nutzen die großen Freiflächen auf der Hinteren Insel auch für Treffen und Feiern und ahnen, dass es nach der Bebauung zu Problemen mit den zahlreichen Mietern der Wohnungen kommen könnte, ähnlich wie in Kressbronn auf dem Gelände der ehemaligen Bodanwerft. Jetzt können am 25. September aber erst einmal die Bürger entscheiden.
Eine Visualisierung der Stadt zur künftigen Hinteren Insel gibt es hier.