In der Oberschwabenklinik (OSK) stellt sich statt der mit dem beginnenden Frühjahr erhofften Entspannung eine erhebliche Zunahme der Belastungen durch die Corona-Pandemie dar. Personalausfälle führen dazu, dass planbare Behandlungen wieder spürbar eingeschränkt werden müssen, wie das Klinikum mitteilt. Hinzu kommt, dass die vor den planbaren Aufnahmen üblichen PCR-Tests zu 20 und 30 Prozent positiv seien. Die betroffenen Patienten müssen nach Hause geschickt werden, sofern keine medizinische Dringlichkeit einer Behandlung gegeben ist.
Die Oberschwabenklinik gGmbH ist ein Krankenhausverbund bestehend aus Krankenhäusern in Bad Waldsee, Ravensburg und Wangen im Allgäu im Landkreis Ravensburg in Oberschwaben und im Allgäu. Größtes Krankenhaus ist das Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg.
Notfallversorgung ist gewährleistet
Die Notfallversorgung durch die OSK-Häuser sei weiterhin in vollem Umfang gewährleistet, so das Klinikum. Die für die Dienste zur Verfügung stehenden Beschäftigten setzen sich mit hoher Einsatzbereitschaft für die Versorgung der Bevölkerung ein.
In den vergangenen Tagen befinden sich laut OSK-Sprecher Winfried Leiprecht fortwährend rund 100 Beschäftigte in Quarantäne. Am Mittwoch sind am St.-Elisabethen-Klinikum 50 Pflegefachkräfte selbst erkrankt gewesen. Am Westallgäu-Klinikum in Wangen waren es 25, am Krankenhaus Bad Waldsee sechs. In der Folge wurde am Elisabethen-Klinikum die Zahl der betriebenen Betten von zuletzt 384 auf einen Krisenmodus von noch 354 zurückgenommen.
Reduzierung der Bettenzahl
Am Westallgäu-Klinikum können wegen der Personalausfälle zunächst zehn Betten auf den Normalstationen nicht betrieben werden. Auf der Intensivstation musste die Bettenzahl von 14 auf zwölf reduziert werden. In Bad Waldsee konnte die Bettenzahl von zuletzt 75 noch gehalten werden. Weitere Personalausfälle werden aber auch in diesem Haus zu Bettenschließungen führen, so Leiprecht.
Die Lage an den OSK-Häusern verschärfe sich noch dadurch, dass die Zahl der Patienten mit einem positiven Corona-Befund mittlerweile auf 64 und damit auf den höchsten Stand der Omikron-Welle gestiegen ist. Auf den Normalstationen lagen am Mittwochvormittag 51 Corona-positive Patienten, davon 26 am Elisabethen-Krankenhaus in Ravensburg, 23 in Wangen und zwei in der Ravensburger Kinderklinik. 13 Patienten mussten auf den Intensivstationen oder im Intermediate-Care-Bereich versorgt werden, davon acht in Ravensburg und fünf in Wangen.
Den Höchststand an Corona-Patienten hatte das Klinikum an Dreikönig 2021 mit 106 Patienten. Zum Vergleich in der ersten Welle im Frühjahr 2020 waren es 32, am Mittwoch, 16. März 2022 waren es 64 Patienten. „Wie sind von einer Rückkehr zur Normalität ganz weit entfernt“, so Leiprecht.