Eine Propellermaschine kreiste in den vergangenen Wochen mehrmals über die Region. Sie flog über den Überlinger See, den Radolfzeller See und mehrere Orte im Hegau. Am Heck war ein gelbes Banner befestigt, auf dem ein Online-Link zum Job-Portal der Deutschen Post zu lesen war. Die Botschaft: Werde einer von uns!

Die Post sucht nach Mitarbeitern, überraschend ist das nicht: Erst im vergangenen Oktober und November konnte wegen Personalmangels in vielen Orten tagelang keine Post zugestellt werden. Daraufhin verfassten mehrere Hegauer Bürgermeister einen Brief an das Bundeswirtschaftsministerium. Seitdem finden Sendungen meist wieder rechtzeitig den Weg in die Haushalte. Doch offensichtlich hat sich die Personallage nicht ausreichend verbessert.

Noch fünf Mal soll das Banner flattern

Die Pressestelle der Deutschen Post erklärt die Werbung mit einer breiten Zielgruppe, die man damit erreiche. Da es in der Öffentlichkeit oft schwer sei, mit gewöhnlicher Werbung Präsenz zu zeigen, habe sich die Niederlassung Reutlingen für diese Variante entschieden, sagt Jasmin Derflinger. Die Luftwerbung habe man in der Region bislang an vier Tagen in diesem Jahr gemacht, geplant seien noch fünf weitere Tage in der Bodenseeregion und im Hegau.

Das könnte Sie auch interessieren

Freie Stellen, aber offenbar kein Personalmangel

Von einem Personalmangel redet die Sprecherin nicht. Ein Blick auf die Stellenanzeigen des Unternehmens zeigt aber, dass Postboten, Paketzusteller und Filial-Mitarbeiter in zahlreichen Orten in der Bodenseeregion und im Hegau gesucht werden. Hat sich die Lage seit Ende 2022 also nicht verbessert? „In den letzten acht Monaten konnten wir für den Bereich rund um Singen den Personalbestand deutlich erhöhen und stabilisieren“, schreibt Pressesprecherin Derflinger. Zum Zustellgebiet Singen gehörten unter anderem auch Konstanz, Radolfzell, Engen, Rielasingen-Worblingen und Stockach.

Trotzdem versuche das Unternehmen „möglichst keinen Anlass für Beschwerden zu bieten“, so Derflinger. Es sei aber nicht auszuschließen, dass es in Einzelfällen witterungs- oder krankheitsbedingt zu kurzfristigen Verzögerungen kommen kann. „Aber auch für diese Situation sind wir gewappnet.“