Basteln, Backen, Märchenstunde, Musik und Schlittschuhlaufen: Für Kinder und Familien wird auf dem Dornbirner Christkindlemarkt besonders viel Programm geboten. Auch die wuscheligen Schafe direkt am Eingang des Marktes (von der Bahnhofsseite aus kommend) zaubern den kleinsten Besuchern und ihren Eltern schnell ein Lächeln ins Gesicht.

Wer über den Marktplatz geht und sich mit ebendiesen Schafen im Rücken nach rechts orientiert und ein Stück weitergeht, findet hinter einer schönen Häuserzeile mit Bewirtungsständen ein weiteres kleines Kinderparadies. Hier fährt das „Zügle“ und obendrein ein historisches Karussell mit weißen Schwänen.
Viele Verkäufer sind seit Jahren dabei
Direkt daneben dampfen heiße Maronen. Nebo Michaelovic ist sozusagen ein Urgestein des Marktes und ähnlicher Veranstaltungen. Seit 1990 verkauft er Maroni und gebrannte Mandeln. Auch die Riesenbrezeln legt er kurzerhand zu den Esskastanien, wenn ein Kunde diese ein bisschen warmgemacht haben möchte.

Auch in anderer Richtung lohnt es sich, ein Stückchen weiter zu gehen. Der Christkindlemarkt erstreckt sich in Dornbirn nämlich weiter, als man auf den ersten Blick erkennen kann. So kommt es zu keinem unangenehmen Gedränge und man kann gemütlich zwischen den Ständen hindurchbummeln.
Richtung Stadtmuseum findet ein kleiner Kunsthandwerkermarkt mit überwiegend handgemachten und regionalen Produkten statt.

Ursula Glatthaar fertigt aus antiquarischem Papier – am liebsten Notenblättern – Sterne und allerlei anderes Dekoratives, ihre Freundin Renate Stade arbeitet mit Draht. Zusammen werkeln und verkaufen sie seit 18 Jahren. Glatthaar spürt die Auswirkungen der Corona- und Energiekrise auf dem Markt nicht: „Die Menschen, die sich dadurch nichts mehr leisten können, sind vermutlich noch gar nie hergekommen. Man merkt schon, dass die Leute sich jetzt wieder gern etwas Schönes kaufen wollen.“
Wobei es grundsätzlich immer weniger Kunden gebe – das sei schon lange so: „Aber wir machen das als Hobby, wir machen das einfach gern und sind darauf nicht angewiesen.“

Christel Holdenried arbeitet seit 25 Jahren mit Keramik, seit 13 Jahren betreibt sie einen Stand auf dem Christkindlemarkt. „Ich habe ganz vergessen, wie das schlaucht“, sagt sie, die jeden Tag von Kißlegg aus herfährt. Bei ihren Arbeiten ist ihr Nachhaltigkeit wichtig. Mit Floristik – getrockneten Blumen – und Keramik schafft sie Tischdeko.

„Das hier ist mein Ehrenamt. Normalerweise betreibe ich ein Geschäft“, erklärt Natalie Moosmann gut gelaunt, die mit dem Verkauf ihrer Produkte ein Bildungsprojekt des Vereins „Wissen macht stark“ im Senegal unterstützt. Ihr Stand ist direkt am Rand des Marktplatzes in Richtung Stadtmuseum zu finden. Es laufe super, einen Unterschied zu der Zeit vor Corona könne sie nicht feststellen. „Am Samstag und Sonntag läuft es gut, freitags ist es okay, unter der Woche eine Katastrophe. Das hat aber nichts mit Corona oder der Energiekrise zu tun, das war schon immer so.“

Direkt am Marktplatz sind die optischen Höhepunkte sicherlich der riesige Weihnachtsbaum und die Altbauten, die im Dunkeln mit ihren Lichterketten um die Wette strahlen.
Neben dem Baum ist eine kleine Eisbahn mit Schlittschuhverleih zu finden; ein guter Ort, um die ersten Schritte auf dem Eis zu wagen, wie die sechsjährige Lea Felder es tut.
