Ab an den See und rauf aufs Board! Anders als bei anderen Wassersportarten braucht man beim Stand-up-Paddling (SUP) neben dem Brett und dem Paddel eigentlich nicht viel. Trotzdem sollten Hobbypaddler für die eigene Sicherheit einige Regeln beachten – wir haben sie zusammengefasst.

Grundlagen zunächst an Land üben

„Bei uns im Verein üben wir mit Anfängern die Grundlagen zunächst an Land“, sagt Christoph Lotzmann, SUP-Referent beim Kanusport im VfB Friedrichshafen, und nennt dafür ein Beispiel: „Wie komme ich wieder auf mein Board, wenn ich ins Wasser gefallen bin?“ Das passiere längst nicht nur Anfängern und das Aufsteigen sei doch schwieriger, als viele zunächst annehmen.

Christoph Lotzmann, SUP-Referent beim Kanusport im VfB in Friedrichshafen.
Christoph Lotzmann, SUP-Referent beim Kanusport im VfB in Friedrichshafen. | Bild: Fabiane Wieland

„Wenn ich am See unterwegs bin, sehe ich da oft die tollsten Versuche“, erzählt Lotzmann. Manche würden erst einmal weit raus auf den See paddeln und es dort probieren – „das sollte man unbedingt vorher schon mal gemacht haben“. Daher rät er: Besser nach den ersten Versuchen an Land zunächst im Flachwasserbereich ohne Paddel, dann mit Paddel üben.

Auf dem Bodensee immer die Leash anglegen

Bei der Ausrüstung sei inzwischen für jeden Bedarf etwas zu haben. Das Wichtigste ist dabei in den Augen von Christoph Lotzmann: „Wer sich ein Set kauft, der sollte vor allem darauf achten, dass eine Leash dabei ist.“ Die Leash – also die Verbindungsleine zum Brett – wird am Knöchel befestigt, um das Board nicht zu verlieren.

Die Leash verbindet das Board mit dem Stand-up-Paddler.
Die Leash verbindet das Board mit dem Stand-up-Paddler. | Bild: Fabiane Wieland

„Wichtig ist natürlich, dass man die Leash nicht nur dabei hat, sondern sie auf dem Bodensee dann auch immer anlegt. Gerade bei Wind treibt das Brett schnell weg, man erreicht es selbst als guter Schwimmer dann nicht mehr so einfach.“ Das Board müsse zudem gekennzeichnet werden – mit Name, Adresse und der Telefonnummer.

Schwimmweste und 300-Meter-Regel

Wer sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernen, muss beim Stand-up-Paddling eine Rettungsweste dabei haben. Von Wasserschutzpolizei und Rettungsorganisationen wird das Tragen einer Rettungsweste allerdings grundsätzlich überall auf dem Wasser empfohlen.

Christoph Lotzmann sagt: „Man sieht immer wieder Freizeitsportler, die sehr weit rauspaddeln. „Ich würde Hobbypaddlern grundsätzlich nicht empfehlen, sich mehr als 300 Meter vom Ufer zu entfernen. Man sollte sich selbst immer fragen: Kann ich die Distanz zum Ufer noch schwimmen? Gerade auch bei schlechtem Wetter und niedrigen Wassertemperaturen.“

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Wichtig findet Lotzmann es außerdem, dass man – gerade am Anfang – nicht allein aufs Wasser geht. „Stattdessen sollte man jemanden dabei haben, der weiß, wie es funktioniert. Dann ist man da sehr schnell drin“, so Lotzmanns Erfahrung. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten Stand-up-Paddler am Bodensee vor allem auch das Wetter im Blick behalten.

Das Wetter kann sich am Bodensee rasch ändern.
Das Wetter kann sich am Bodensee rasch ändern. | Bild: Fabiane Wieland

„Das wird oft unterschätzt“, glaubt Christoph Lotzmann. Wochenendtouristen etwa, die nicht aus der Region kommen und möglicherweise ruhigere Gewässer gewohnt sind, „sollten wissen, dass das Wetter am Bodensee auch mal schnell hässlich werden kann“. Im einen Moment scheine noch die Sonne, im nächsten könne schon ein Sturm aufziehen.

Entscheidend sei dabei neben der Windstärke auch die Windrichtung. Bei ablandigem Wind werde man vom Ufer weggedrückt. „Am deutschen Seeufer bedeutet das, dass der Wind in Richtung Schweiz bläst – dann ist Vorsicht geboten“, sagt der SUP-Trainer. Denn dann werde der Rückweg ans Ufer unglaublich beschwerlich. „Teilweise merkt man es nicht einmal, dass man immer weiter auf den See gedrückt wird“, erklärt er. Im SUP-Training sei es oft ein Aha-Effekt, wenn die Teilnehmer merken, welche Wirkung der Wind hat.

Wenn der Wind zu stark wird

Auf dem Board stehend biete der Paddler dem Wind eine unglaubliche Angriffsfläche. „Daher sollte man in einer solchen Situation entweder aufs Brett knien oder sich sogar aufs Board legen und mit den Armen paddeln“, rät Lotzmann. Falls es einen auf den See getrieben habe und man nicht mehr selbstständig an Land komme, „sollte man auf jeden Fall auf dem Brett, wenn das nicht möglich ist zumindest am Brett bleiben, sich daran festhalten und die Wasserschutzpolizei alarmieren“.

Auch Hitze nicht unterschätzen

Doch nicht nur Wind und Wellen können zur Gefahr werden, „auch die Hitze sollte man nicht unterschätzen“, sagt Lotzmann. Wenn man dann ins Wasser fällt, könne das zu einem Schock führen. „Also unbedingt erst abkühlen, bevor man aufs Board steigt, und auch eine Kopfbedeckung mitnehmen“, rät er.

Die Bretter gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen.
Die Bretter gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen. | Bild: Fabiane Wieland

Sicherheit auf dem SUP – ein Kurzüberblick

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