Der Kreiswahlausschuss ließ in seiner Sitzung am Dienstag zehn Kandidaten plus zehn Ersatzbewerber aus dem Wahlkreis für die Landtagswahl am 13. März zu. Parteien, die bisher nicht im Landtag vertreten sind, mussten für ihre Wahlvorschläge jeweils Unterschriften von mindestens 150 Wahlberechtigten des Wahlkreises vorlegen. Etwas verschnupft regierte Kreiswahlleiter Joachim Kruschwitz, Erster Landesbeamter, allerdings auf das „gehäufte Auftreten“ von Unterschriften von Personen auf mehreren Listen verschiedener Parteien. 13 Personen erwartet deshalb eine Strafanzeige wegen Wahlfälschung, stellte Kruschwitz klar.

Erfreut war Sylvia Hiß-Petrowitz, die für die ÖDP bei der Landtagswahl antritt und die Sitzung mit verfolgte. „Mein Ziel ist es, kreisweit zu den Podiumsdiskussionen eingeladen zu werden“, meinte sie. Auch bei der  Podiumsdiskussion des SÜDKURIER  am Freitag, 26. Februar, um 19 Uhr in der Stadthalle Markdorf wird sie sich den Fragen der Redaktion und der Zuhörer stellen.

Daneben wird es Infostände und Plakate geben. Ihre Chancen gewählt zu werden, seien zwar, realistisch gesehen, eher gering, aber es biete sich die Gelegenheit, die Positionen der ÖDP mit den Schwerpunkten fair und nachhaltig wirtschaften, Familien- und Umweltpolitik sowie gegen die Verquickung von Politik und Wirtschaft, Stichwort Parteispenden, bekanntzumachen. Zudem das derzeitige Hauptthema, die Flüchtlingspolitik. „Wer Hilfe braucht, muss aufgenommen werden und es muss nach unseren Gesetzen geprüft werden, ob ein Aufenthaltsrecht besteht. Aber es muss auch konsequent reagiert werden, wenn dies nicht der Fall ist“, so Hiß-Petrowitz.

Grundsätzlich wäre ihr eine rege Wahlbeteiligung wichtig. „Auch Nichtwähler werden regiert“, mahnte sie – bloß dann halt von Leuten, für die sie nicht gestimmt hätten. Aus ihrer Sicht könnte die ÖDP hier eine Alternative für Menschen sein, die von den etablierten Parteien enttäuscht sind. Etwas Bedenken hat die Kandidatin, dass die ÖDP auf der Wahlliste zwischen den konservativen bis rechtslastigen kleinen Parteien auftauchen wird.
 

Kandidaten für die Landtagswahl

Folgende Kandidaten wurden für die Landtagswahl am 13. März zugelassen (Wahlkreis 67/Bodensee):

CDU: Susanne Schwaderer (Ersatzbewerber Manuel Plösser)
Bündnis 90/Grüne: Martin Hahn (Christa Hecht-Fluhr)
SPD: Dieter Stauber (Uwe Achilles)
FDP: Klaus Hoher (Alexander Reuter)
Die Linke: Roberto Salerno (Inge Jakowlew)
Die Republikaner: Gisela Neumann (Jürgen Noller)
NPD: Tim Belz (Ernst-Rüdiger Lettow)
ÖDP: Sylvia Hiß-Petrowitz (Karl-Reinhard Krüger)
ALFA: Marc Steffen Hanschur (Ralph Koch)
Afd: Alice Weidel (Detlev Gallandt)