Der Neuschnee sorgte auf den Straßen im Bodenseekreis für starke Behinderungen. Allein auf der B 31 gab es am Donnerstagvormittag erhebliche Verkehrsbehinderungen bei Kressbronn, weil sich Lastwagen an einer Steigung festgefahren hatten. Auch die B 31-Ausfahrt beim Löwentalviadukt in Friedrichshafen in Richtung Lindau war durch einen Lastwagen blockiert. In Langenargen wurde auf der B 31 zusätzlich ein Auffahrunfall registriert.

Lkw blockiert Hauptverkehrsachse bei Landratsamt
Auch vor dem Landratsamt stand lange Zeit der Verkehr still, weil ein Lastwagen, der offenbar mit Sommerreifen unterwegs war, von der Straße abgekommen war. Er blockierte so die Fahrbahn in Richtung Friedrichshafen. Doch dank des beherzten Eingreifens eines Hausmeisters wurde die Situation entschärft. Er streute Rollsplit unter die Räder des Sattelschleppers. So gelang es dem Fahrer schließlich, den Lkw rückwärts in die Bushaltestelle zu manövrieren.

Staus zwischen Hagnau und Friedrichshafen
Autofahrer, die zwischen Hagnau und Friedrichshafen unterwegs waren, mussten viel Geduld mitbringen. Auf der B 31 ging zeitweise gar nichts mehr. Stau gab es auch in Tettnang, weil am Dorfweiher ein Lastwagen festhing. Im Deggenhausertal war ein Auto auf der L 204 von der Fahrbahn gerutscht. Auf der Straße zwischen Frickingen und Altheim waren drei Autos in einen Unfall verwickelt, zusätzlich steckte ein Lastwagen fest.
Häfler Stadtbusse bis zu 30 Minuten verspätet
Auch der öffentliche Nahverkehr war vom Schneefall betroffen. Wie Sebastian Dix, Pressesprecher des Stadtwerks am See, berichtet, verspäteten sich die Busse des Stadtverkehrs Friedrichshafen bis etwa um 10 Uhr um etwa 30 Minuten. Am Bodensee-Airport führte der Wintereinbruch ebenfalls zu viel Mehrarbeit. Denn alle Flieger müssen vor Abflug enteist werden. Der Winterdienst ist nach Angaben des Flughafens seit vergangenem Wochenende im Dauereinsatz. Das gesamte Vorfeld, die Start- und Landebahn müssen zudem geräumt werden.
Keine nennenswerten Verspätungen bei der Bahn
Die Schüler waren pünktlich. Aber die Lehrer nicht, jedenfalls nicht alle, blickt Andreas Geiger, Rektor der Jakob-Gretser-Grundschule in Markdorf auf das Schnee-Chaos zurück. "Normalerweise brauche ich 22 Minuten für die Strecke Überlingen Markdorf, heute waren es 50." Von keinen außergewöhnlichen Verspätungen wusste Manfred Briemle zu berichten, Fahrdienstleiter am Markdorfer Bahnhof. Wegen des heftigen Schneefalls war er außerhalb des Stellwerkraums anzutreffen. "Eigentlich ist das ja nicht meine Aufgabe", erläuterte er sein Kieselsteine-Streuen. Die Sicherheit der Bahnkunden machte den Einsatz indes nötig. Weitaus größere Probleme als die Bahn hatten die Linienbusse. In der Frühe verkündete die Verkehrs-App für die Verbindung Ravensburg-Konstanz noch erhebliche Verspätungen. Auch die Busse aus Oberteuringen nach Markdorf hatten gravierende Verspätungen.

Drei Straßenmeistereien ganztägig im Einsatz
Für die Mitarbeiter der drei Straßenmeistereien Markdorf, Tettnang und Überlingen bedeutete der Wintereinbruch einen ganztägigen Einsatz, wie der Betriebsreferent des Straßenbauamts, Gerhard Miez, berichtete. Denn bis in den Abend hinein seien sie in den größeren Höhenlagen – in Heiligenberg, Neukirch und auf dem Höchsten – im Einsatz gewesen. Vom Wintereinbruch überrascht worden seien sie nicht. "Wir haben immer wieder solche Tage", sagte Miez. "Aber wir waren an der Leistungsgrenze unterwegs."
Schneeglätte: Polizeipräsidium Konstanz registriert 48 Unfälle
- Aufgrund des andauernden Schneefalls im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz wurden dem Führungs- und Lagezentrum eine erhebliche Zahl von Verkehrsunfällen sowie Verkehrsbehinderungen gemeldet.
- Die Beamten der Polizeireviere und der Verkehrskommissariate mussten laut Polizeibericht zwischen Mittwoch, 20 Uhr, und Donnerstag, 11 Uhr, zu insgesamt 48 Einsätzen aufgrund von witterungsbedingten Unfällen ausrücken.
- Der Schwerpunkt der Unfallereignisse lag nach Angaben der Polizei im Landkreis Ravensburg mit 19 Unfällen, gefolgt vom Bodenseekreis mit 16 Unfällen, dem Landkreis Konstanz mit zehn Unfällen und zuletzt dem Landkreis Sigmaringen mit drei Unfällen.
- Auf der B 11 zwischen Mengen und Herbertingen verletzten sich zwei Pkw-Insassen am Donnerstag gegen 9.30 Uhr leicht, als der Fahrer mit seinem Opel, auf dem noch Sommerreifen aufgezogen waren, von der Straße abkam und in den Straßengraben rutschte.
- Zu Verkehrsbehinderungen kam es vor allem durch festgefahrene Lastwagen, wie zum Beispiel auf der L 260 in Altmannshofen. Dort rutschte am Donnerstagmorgen ein Milchlaster, der in Richtung Autobahnauffahrt unterwegs war, in den Straßengraben und musste geborgen werden.
- Auf der B 31 gab es am Vormittag erhebliche Verkehrsbehinderungen. In Langenargen wurde auf der B 31 ein Auffahrunfall registriert. In Kressbronn stand nach einem Unfall ein Fahrzeug mit Hänger quer im Kreisverkehr Kretzenhetzer.