HELMAR GRUPP

Die Wetterfeen und -frösche nach den Hauptnachrichten sind ebenso auf ihn angewiesen wie Landwirte oder Katastrophenschützer: Metop-A, von Airbus DS entwickelt und gebaut, ist Europas erster polarumlaufender Wettersatellit – und er zieht seit nunmehr zehn Jahren seine Bahn im Orbit und hat damit seine auf fünf Jahre angelegte Lebensdauer bereits verdoppelt. Der fleißige Datensammler gilt als der erste Wettersatellit einer neuen Generation: Mit seinen Schwestersatelliten Metop-B, gestartet in 2012, und Metop-C, der in zwei Jahren ins All getragen werden soll, hat er die Wettervorhersagen rund um den Globus revolutioniert. Bis dahin waren die Klimaexperten auf die in großer Höhe geostationär im All stehenden Wettersatelliten angewiesen.

Seit seinem Start am 19. Oktober 2006 hat Metop-A die Erde nahezu 52 000 mal umkreist, täglich rund um die Uhr insgesamt mehr als 100 Terabyte an Daten geliefert und trägt heute 38 Prozent aller von Satelliten erfassten Wetterdaten für Vorhersagen und Klimaprognosen bei. Nach wie vor sind die Metop-Satelliten die weltweit komplexesten Wettersatelliten, mit jeweils zwölf Instrumenten an Bord, von denen drei unter Führung von Airbus DS gefertigt wurden. Der Airbus-Standort Friedrichshafen zeichnete verantwortlich für das so genannte Payload-Modul, auf dem alle Instrumente angebracht sind und das so das "Gehirn" des Raumfahrzeuges ist. Für die europäische Raumfahrtagentur ESA gebaut und von der europäischen Wetterorganisation Eumetsat in Kooperation mit der US-Wetterbehörde NOAA betrieben, helfen die Metop-Satelliten auch bei Naturkatastrophen oder Umweltunfällen rund um den Erdball.

Mithilfe ihrer Daten können Wetterdienstleister frühzeitiger vor Stürmen, Überflutungen oder Luftverschmutzungen warnen: Schäden vermeiden, Leben schützen, das ist der konkrete Nutzen. Zuverlässige Vorhersagen können bis zu fünf Milliarden Euro jährlich Wert sein, schätzen Experten. Denn Naturkatastrophen, so eine Studie des Versicherers Münchener Rück, hatten in 2015 einen weltweiten volkswirtschaftlichen Schaden von 100 Milliarden Dollar verursacht – und 23 000 Menschen getötet. Derweil steht die Nachfolgegeneration bereits in den Startlöchern: Airbus DS entwickelt aktuell die aus sechs Satelliten bestehende Reihe Metop-SG.