Im April ist die Initiative aus mehr als 100 Unternehmern unter der Federführung von Vaude-Geschäftsführerin Antje von Dewitz (Tettnang) und Brauereichef Gottfried Härle (Leutkirch) bei Innenminister Thomas Strobl vorstellig geworden, um eine Bleibeperspektive für Geflüchtete mit einem festen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu fordern.
Suche nach Lösungen bei Arbeitstreffen
Bei einer weiteren Veranstaltung in Leutkirch stand laut Mitteilung der Unternehmerinitiative „Bleiberecht für Geflüchtete in Arbeit“ die Suche nach Lösungen im Vordergrund, wie Geflüchtete in Ausbildung oder in einem festen Arbeitsverhältnis eine gesicherte Bleibeperspektive erhalten können.
Initiative verfolgt drei Hauptziele
Die Vertreter der Unternehmen wollten unter anderem Forderungen und Angebote an die Politik konkretisieren. Zudem sollte der Folgetermin mit dem Innenminister im Herbst vorbereitet werden. Gemeinsam will die Initiative vor allem
- Rechtssicherheit für alle Beteiligten erreichen,
- Geflüchtete vom Transferempfänger zum Beitragszahler machen und
- einen Beitrag zum sozialen Frieden in der Gesellschaft leisten.
Antje von Dewitz betont: „Es ist dringend notwendig, auch die positiven Aspekte von Geflüchteten in Deutschland zu beleuchten und mit Fakten zu belegen!“
Keine Aufweichung des Asylverfahrens
Jedoch würden die Teilnehmer keineswegs für eine Abschaffung der Identitätsklärung oder die Aufweichung des Asylverfahrens plädieren.
Unternehmer fordern:
- Praktikable Änderungen der Gesetzeslage und zusätzliche Regelungen durch ein Einwanderungsgesetz und einen stichtagsbezogenen Duldungstatbestand, um den Mangel an Fach- und Arbeitskräften in Unternehmen auszugleichen.
- Transparenz und klare Spielregeln sowie die Herabsetzung der Mindestzeit vor einer Beantragung des Bleiberechts von acht auf vier Jahre.
Unternehmer bieten an:
- Geflüchtete in Arbeit können ihren Lebensunterhalt komplett selbst finanzieren
- Vermittlung von Rechten und Pflichten des Arbeitsnehmers
- volle Unterstützung bei der Identitätsklärung
- Benennung eines Integrationsbeauftragten in den Unternehmen.
Wichtig sei, dass die Geflüchteten keine billigen Arbeitskräfte darstellten oder ausgenutzt würden, heißt es in der Mitteilung weiter. „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, die Geflüchteten mit deutschen Arbeitnehmern gleichzustellen“, so ein Vertreter der Initiative.
Online-Petition im Internet: https://www.openpetition.de/petition/online/bleiberecht-fuer-gefluechtete-mit-einem-festen-arbeits-oderausbildungsplatz