Gegen 8.57 Uhr sei bei ihnen die Meldung eingegangen, dass im Wasserburger Stadtteil Reutenen eine Lagerhalle brenne, bestätigt Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West.

Binnen kürzester Zeit habe die Halle auf dem Firmengelände in Reutenen lichterloh gebrannt, teilt die Polizei am Donnerstagnachmittag in einer Pressemeldung mit. Trotz sofortigen Löscharbeiten habe ein Übergreifen der Flammen auf das an die Werft angrenzende Wohngebäude nicht verhindert werden können.

Verunreinigtes Löschwasser in den Bodensee gelangt
Während der Löscharbeiten sei mit Mineralöl verunreinigtes Löschwasser in den Bodensee gelangt, so die Polizei weiter. Deshalb seien Wassersperren eingerichtet worden. Die Wasserschutzpolizei sei ebenfalls vor Ort. Die Löscharbeiten dauerten nach wie vor an. Die betroffene Halle müsse zum Teil eingerissen werden. Es sind mehrere Feuerwehren aus dem Großraum Lindau im Einsatz, laut Einsatzkräften vor Ort insgesamt 200 Feuerwehrleute.

Acht Verletzte und Schaden in Millionenhöhe
Derzeit kann laut Polizei nichts zur genauen Schadenshöhe gesagt werden. Sie liege jedoch voraussichtlich im einstelligen Millionenbereich, da sich in der betroffenen Werft-Halle zwei hochpreisige Boote befanden. Allein der Schaden an den Booten werde auf rund drei Millionen Euro geschätzt, so Polizeisprecher Stabik. Bei dem Brand seien acht Personen durch Rauchgas verletzt worden, davon zwei mittelschwer und sechs leicht. Vor Ort berichteten Einsatzkräfte von neun Verletzten.

Über die Art der Verletzungen und ob es sich bei den Betroffenen um Angehörige der Feuerwehr oder andere Personen handele, könne er noch nichts sagen, betont Stabik. Laut den Einsatzkräften vor Ort mussten sechs Verletzte mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.
Haus des Bürgermeisters nicht mehr bewohnbar
Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Wohnhaus sowie eine weitere Halle mit vielen teils hochpreisigen Booten bislang verhindern. Zu den Nachbargebäuden gehört auch das Haus des Wasserburger Bürgermeisters Thomas Kleinschmidt, wie Ulrike Langrehr von der Gemeindeverwaltung auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt. Das Haus liege in unmittelbarer Nachbarschaft zur Werft und sei aufgrund des Löschwasser-Einsatzes derzeit nicht bewohnbar.

Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Die Kriminalpolizeistation Lindau hat die Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund der noch anhaltenden Löscharbeiten werden Anwohner der Ortschaften Wasserburg, Nonnenhorn und Kressbronn gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Von giftigen Gasen in der Rauchwolke geht die Feuerwehr jedoch nicht aus.