Handzettel mit dem Hinweis auf eine "Ungarische Sammlung" landen derzeit in mehreren Gemeinden des Bodenseekreises bei Anwohnern im Briefkasten. "Wir nehmen was Sie nicht brauchen!", heißt es darauf. Vom defekten Moped bis hin zu Elektroschrott, alten Möbeln, Fahrrädern, Werkzeug und Geschirr werde alles angenommen. Das Landratsamt warnt allerdings vor solchen Straßensammlungen.

Vieles wird zurückgelassen

Denn diese sind laut Pressetext des Landratsamts nicht ordnungsgemäß bei der Kreisbehörde angezeigt worden und somit nicht legal. Die Bewohner des Bodenseekreises werden daher gebeten, keine Gegenstände oder Abfall an den Straßenrand zu stellen. "Erfahrungsgemäß werden bei solchen Sammlungen durch ungarische Familien oder ungarische Kleinunternehmen nicht alle herausgestellten Dinge mitgenommen. Vieles wird zurückgelassen oder endet gar als wilder Müll in Wald und Flur", teilt die Behörde weiter mit.

Zettel in Friedrichshafen und Markdorf verteilt

Handzettel für solche Straßensammlungen seien in den vergangenen Tagen in mehreren Gemeinden aufgetaucht. "Wir haben keinen vollständigen Überblick, sondern bekommen vereinzelt Meldungen", sagt Pressesprecher Robert Schwarz über die Verteilung im Kreisgebiet. Am Wochenende seien diese Zettel in Friedrichshafen verteilt worden, kurz davor in Markdorf.

Gewerbliche Sammlungen sind untersagt

Der Bodenseekreis hat bereits im September 2009 eine Allgemeinverfügung erlassen, dass gewerbliche Sammlungen von Abfällen grundsätzlich untersagt sind. "Denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass bei solchen wilden Sammlungen oft nur bestimmte Güter aus den herausgestellten Gegenständen ausgewählt und mitgenommen werden.

Rest bleibt am Straßenrand liegen

Der Rest bleibt am Straßenrand liegen oder wird illegal in der Landschaft entsorgt", heißt es weiter. Zu den dadurch teilweise entstehenden Umwelt- und Sicherheitsproblemen müssten diese Hinterlassenschaften dann auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt werden. Hinzu komme, dass die gesammelten Materialien und Gegenstände oftmals auf nicht kontrollierbaren Wegen ins Ausland gebracht werden.

Informationen bei der Abfallberatung

"Wenn wir rechtzeitig vorher die Hinweise bekommen, melden wir dies der Polizei", sagt Robert Schwarz. Solche Sammlungen seien in der Praxis aber nur schwer in den Griff zu bekommen, weil man mit Namen und Nummernschildern wenig anfangen könne. "Auch gibt es dann oft ein Sprachproblem", betont Schwarz. Für Fragen, ob eine Sammlung ordnungsgemäß ist oder wie Abfälle und alte Gegenstände richtig entsorgt werden können, steht die Abfallberatung des Bodenseekreises unter der Telefonnummer 0 75 41/2 04 51 99 zur Verfügung.