"Natürlich sind Verteuerungen immer unpopulär, aber sie werden dringend notwendig", betonte Jürgen Löffler, Geschäftsführer von Bodo bei einer Pressekonferenz am Freitag. "Leider schießen die Dieselpreise gerade durch die Decke", sagte Löffler. Auch die Personalkosten und Investitionen im Fahrzeugbereich werden zu Buche schlagen. Da sich die Preissteigerung im Rahmen der Inflationsrate bewegt, hält Bodo den prozentualen Zuwachs für moderat.

- Was ändert sich für die Fahrgäste? Während der Preis für einen Einzelfahrschein in den regionalen Stadtverkehren bei 2,20 Euro unverändert bleibt, beträgt die Erhöhung bei Fahrstrecken darüber hinaus zwischen zehn und 20 Cent. Mehr bezahlen müssen auch Berufspendler und Schüler. Zwischen zwei und fünf Euro beträgt je nach Strecke hier die Verteuerung. Im Vergleich zum Einzelpreis sparen Abo-Nutzer nach wie vor rund 20 Prozent, hier wollte Bodo den Rabatt nicht kürzen. "Schließlich wollten wir die treuen Abo-Kunden nicht vergrämen", sagte Jürgen Löffler. Wie der Tarifverbund bei seinem Ausblick auf das kommende Jahr bekräftigte, soll für die steigenden Preise im Gegenzug aber auch der Service besser werden. Beispielsweise wird nach längerer organisatorischer Vorarbeit jetzt auch in Tettnang eine Schülermonatskarte angeboten, sie kostet 21 Euro. Die Karte kann ab 13.30 Uhr dann im gesamten Netzgebiet genutzt werden, am Wochenende sogar ganztägig.
- Was verändert sich beim E-Card-Service? Prägendes Thema für Bodo ist auch im kommenden Jahr das bargeldlose Ticketangebot der E-Card. Nach der Einführung lief der Service aus technischer Sicht etwas holprig an, wie Bodo-Chef Jürgen Löffler einräumt. "Hard- und Software haben uns da einige Schwierigkeiten bereitet und das war am Anfang teils grenzwertig", betonte Löffler. Vielfach wurde nachgebessert, in der Regel zeigten sich laut Bodo die Kunden auch durchaus geduldig und verständnisvoll. "Trotz aller Probleme sehen wir die 9600 Kunden im ersten Jahr durchaus als großen Erfolg." Besser soll der E-Card-Service auch beim Ein- und Auscheck werden. Zum Teil dauert dies noch bis zur zwei Sekunden. "Das muss schneller werden", kündigte Jürgen Löffler an. Noch nicht an das E-Card-System angeschlossen sind die Busse des Verbundgebiets Lindau. Schuld sind hier die bürokratischen Hürden der EU bei der Ausstattung der Busse. "Da wir die Hardware europaweit ausschreiben müssen, verschlingt das einiges an Zeit", berichtete Jürgen Löffler. Übrigens soll der E-Card-Service mittelfristig auch Schülern zur Verfügung stehen. Diese müssten ihre Karte dann aber nur beim Einsteigen an den Terminalsensor halten, ein Auscheck-Vorgang wäre beim Festpreis für die Schülerbeförderung dann nicht erforderlich.
- Wo müssen Fahrgäste mit Sperrungen rechnen? So erfreulich die endlich realisierte Elektrifizierung der Südbahn und weiterer Streckenabschnitte im Bodo-Tarifgebiet ist, vor allem Berufspendler bekommen beim Gedanken an einen Schienenersatzverkehr sicher schon jetzt Bauchschmerzen. "Das wird eine große Herausforderung für uns alle", sagte hierzu Jürgen Löffler und verwies darauf, dass die Baustelle insbesondere auf der Strecke Ulm-Friedrichshafen immer näher kommt. Bis 2021 muss auf vielen Streckenabschnitten mit Vollsperrungen gerechnet werden. "Wir sind natürlich bestrebt, dass der Ersatzverkehr zuverlässig funktioniert", sagt Löffler. Dass dies dennoch einen enormen Einfluss auf die Fahrscheinerlöse haben wird, daran hat man bei Bodo keinen Zweifel. Für eine wirtschaftliche Prognose sei es derzeit allerdings noch deutlich zu früh. Voraussichtlich wird sich dies erst im November 2019 in konkreten Zahlen darstellen.

Planung 2019
- Ticketpreise: Während der Preis für Einzelfahrscheine in den Stadtverkehren Friedrichshafen, Lindau, Ravensburg/Weingarten sowie Überlingen unverändert bei 2,20 Euro liegt, werden Gelegenheitsfahrten in den weiteren Stufen zwischen zehn und 20 Cent teurer. Schülermonatskarten werden künftig beim Eigenanteil zwischen 90 Cent und 3 Euro teurer. Die Preise für die weiteren Monats- und Abokarten für Pendler steigen um 2 bis 5 Euro. Im Vergleich zum Einzelfahrpreis erhalten die Inhaber von Abo-Karten weiterhin einen Rabatt von 20 Prozent.
- Verbesserungen soll es beginnend mit dem Winterfahrplan am 9. Dezember geben. Auf mehreren Regionalbuslinien von RAB werden bessere Bedienungen und Takte eingeführt. Beispielsweise erhält die Linie 7379 Überlingen-Stockach von Montag bis Freitag einen durchgehenden Stundentakt. Zudem werden weitere Anruf-Verbindungen erschlossen, insbesondere in den Gemeinden Owingen, Herdwangen und Pfullendorf.
Informationen und die neuen Fahrpläne (ab 26. November) im Internet: www.bodo.de