Es geht um eine rund 5600 Quadratmeter große Wiese am Mooser Weg, die nach dem Willen einer Bürgerinitiative als Teil des geschützten Grünbestands an der „Höhe“ erhalten und nicht mit Wohnungen bebaut werden soll. Genau das hatte der Gemeinderat im Juli 2017 beschlossen. Mit 720 Unterstützern haben die Verfechter von Natur- und Landschaftsschutz den Bürgerentscheid am 18. März auf den Weg gebracht.
In der vergangenen Woche ging den Langenargenern eine Informationsbroschüre der Gemeinde zu. Auf zwei der zwölf Seiten erhielt die Bürgerinitiative Raum für ihre Argumentation. Der restliche Inhalt sei „weder mit uns abgestimmt noch zur Kenntnis gegeben worden, obwohl wir mehrfach darum gebeten hatten“, bemängelt Bernd Wahl, einer der Vertrauensleute der Initiative. In einer Pressemitteilung wirft sie der Gemeinde „Taktik, Fehlinformation und Halbwahrheiten statt Informationen und Transparenz“ vor. Mehr noch: „Schockierend ist, dass sich die Gemeindeverwaltung bei der vorgeschriebenen Informationsbroschüre nicht an die Pflicht zur Neutralität im ‚allgemeinen Teil‘ hielt“, heißt es. Dagegen verwahrt sich das Rathaus.

Die Bürgerinitiative befürchtet, dass eine Bebauung am Mooser Weg weiteren Bauplänen der Gemeinde Tür und Tor öffnen könnte. „Mit einer ersten Bebauung auf der ‚Höhe‘ wäre der im Jahr 2000 gefasste Gemeinderatsbeschluss, die ‚Höhe‘ dauerhaft vor einer Bebauung zu schützen, faktisch aufgehoben“, steht in der Mitteilung. Der heutige Entwurf des Flächennutzungsplans sehe in weiten Bereichen Baurecht vor. Selbst die 4,2 Hektar im Landschaftsschutzgebiet seien für eine Bebauung nicht tabu, wie Gemeinderäte behaupten würden. Auch die geplante Verlegung des Mooser Wegs wertet die Initiative als Indiz für weitere Baupläne. So sei auf einer Sonderbaufläche für den Bund ein Hotel vorgesehen.
Nicht beantwortet sieht die Initiative die Frage der Kosten. Während Bürgermeister Achim Krafft in der Broschüre von einer Aufzahlung an den Bund von maximal 105,51 Euro pro Quadratmeter spricht, um die Fläche am Mooser Weg zur Wohnbaufläche zu machen, würde das für die Bauherren eine Mehrbelastung von etwa 225 Euro nach sich ziehen. Bei einem Bodenrichtwert von 710 Euro pro Quadratmeter sei eine Bebauung nur für den Verkäufer wirtschaftlich interessant, „nicht jedoch für die privaten Bauleute“, heißt es. Über alternative Wohnbaumöglichkeiten habe die Gemeinde in der Broschüre ebenfalls nicht berichtet, obwohl unter Alt-Bürgermeister Müller bereits konkrete Pläne entworfen worden seien.