70 auf 60 Meter groß und mit einer Attikahöhe von 20 Metern ist das ITC (Integrated Technology Center) ein ambitioniertes Vorhaben: Wegen des weichen Untergrundes am Seeufer muss es auf 150 knapp 40 Meter in den Grund reichenden Betonpfählen errichtet werden, und ist es fertiggestellt, wird es in Europa neue Maßstäbe für Bauten dieser Art setzen. Dafür zeichnet das künftige Herzstück des ITC verantwortlich: Eine Reinraum-Integrationshalle, die mit über 2000 Quadratmetern Fläche die größte auf dem Kontinent sein wird. Bis zu acht große Satelliten könnten dann gleichzeitig gebaut werden und auch ein 15 Meter hohes Weltraumteleskop wie der von der Esa angedachte Nachfolger von XXM-Newton hätte darin Platz.
Mit der 43-Millionen-Euro-Investition werde sich Airbus in Immenstaad fit machen für die Zukunft, betonte Standortleiter Eckard Settelmeyer vor den rund 50 Gästen des Spatenstichs. Eine Reihe von Großaufträgen der Esa, darunter der Zuschlag für die Wettersatelliten der Metop-SG-Reihe, hatte in der Konzernspitze dem Projekt nicht nur die Türen geöffnet, sondern es geradezu dringlich nötig gemacht. Der Ausbau der Infrastruktur, das ITC wird die bestehende Integration erweitern, mache Airbus in Immenstaad zu einem "Gravitationszentrum für die Satellitenproduktion in Europa", so Settelmeyer. Dem Standort helfe dies, auch künftig lukrative Aufträge zu gewinnen.
Von einem "tollen Tag" für den Bodenseekreis sprach Landrat Lothar Wölfle. Die Investition sei ein klares Bekenntnis für den Standort und "ein Zukunftsbaustein auch für den Bodenseekreis". Dem Vorhaben "Glück auf" wünschte Immenstaads Bürgermeister Jürgen Beisswenger. Er verwies auf die 54-jährige Raumfahrttradition am See und freue sich, dass "Qualität made in Immenstaad" auch weiterhin im Orbit zu finden sein werde.