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Der von Airbus Defence and Space am Standort Friedrichshafen entwickelte Astronauten-Flugbegleiter namens Cimon (Crew Interactive Mobile Companion) ist für den deutschen Innovationspreis nominiert worden. Das teilt Airbus-Sprecher Mathias Pikelj mit. "Die Preisverleihung wird am 29. März in München sein", erklärt er.

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Cimon soll Astronauten bei Routinearbeiten unterstützen, indem er beispielsweise Prozeduren anzeigt oder Problemlösungen anbietet, die er laut Mitteilung aufgrund seiner "neuronalen" Künstlichen-Intelligenz-Vernetzung und -Lernfähigkeit vorschlagen kann.

Feuertaufe im All bereits bestanden

Cimon, eine medizinballgroße, fünf Kilogramm schwere, 3D-gedruckte Kunststoffkugel, sei der erste mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Astronauten-Assistent im Weltraum, ein Technologie-Experiment für die Mensch-Maschine-Interaktion im All. Der Assistent habe im November 2018 seine Feuertaufe bestanden. Cimon und der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst arbeiteten rund 90 Minuten im Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS miteinander.

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Am 15. November um 11.40 Uhr habe das deutsch-schweizerische Cimon-Missionsteam im Bodenkontrollzentrum Biotesc an der Hochschule Luzern den Atem angehalten. Nach dem Software-Upload zur ISS und einem Software-Update von Cimon selbst, einem Audio-Check und einem Test der Navigations-Kamera nahm Alexander Gerst seinen neuen künstlichen Mitbewohner auf der Raumstation „in Betrieb“. 90 Minuten lang dauerte die Weltpremiere, das erste „Rendezvous“ zwischen dem deutschen ESA-Astronauten und dem sich autonom fortbewegenden robotischen Crew-Assistenten.

Augenkontakt mit Alexander Gerst

Es folgte die autonome Navigation mit mehreren Drehungen und Bewegungen in alle Richtungen. Cimon sei in der Lage gewesen, das Gesicht von Alexander Gerst zu suchen und Augenkontakt aufzunehmen. Als Demonstration seiner Assistenzfähigkeiten zeigte Cimon auf seinem „Gesicht“, einem Display in der Mitte der Kugel, die Anleitung für ein Schüler-Experiment zur Kristallisation, ein Video mit dem Rubik-Zauberwürfel und spielte einen Musiktitel ab.

Er testete seine Ultraschallsensoren, die bei ihm eine ähnliche Funktion wie die Einparkhilfe beim Auto haben, und nahm mit seinen integrierten Kameras ein Video und ein Foto von Alexander Gerst auf. Zum Abschluss brachte Gerst seinen Crew-Assistenten an seinen Platz im Columbus-Modul zurück.