Wer einmal im Monat mit anderen zusammensitzen und mit ihnen essen und plaudern will, ist an der von Ina Burkhardt ins Leben gerufenen Tafel willkommen. Das Motto: „Z‘samme esse und schwätze.“ Man muss sich weder anmelden noch Hemmungen haben. Die einzige Voraussetzung: Jeder sollte eine Gabe fürs gemeinsame Buffet mitbringen – egal welcher Art – und für eigenes Geschirr und Getränke sorgen.
Bereits zum fünften Mal sitzt eine altersgemischte Runde in der guten Stube des Mesnerhauses und probiert sich durch unterschiedliche Köstlichkeiten. Jeder hat etwas mitgebracht: Saftige Pizzaschnecken, einen bunten Bulgursalat, pikante Salamibrötchen, Cracker mit Preiselbeermarmelade und Frischkäse, Käsecreme mit Oliven als Topping, Brot, ein Dessert mit Ananas und Creme, Käse, gefüllte Eier, Wein, Wasser, Apfelsaft und vieles mehr.
Schnell kommen die Anwesenden ins Gespräch über Gott und die Welt – auch mal sprichwörtlich: Sie diskutieren über Religionen, Garten, Urlaub, Freizeit, Rezepte, schwärmen von schnell wachsenden Bananenstauden, sprechen über ehrenamtliches Engagement, darüber, warum man zum Veganer wurde, und so weiter. Mal redet der ganze Tisch miteinander, mal zwei unter sich. Es wird sehr viel gelacht über Erlebtes, Anekdoten, Ereignisse. Jeder lässt jeden zu Wort kommen.
Trotz der Ferienzeit und des tollen Wetters haben sich an diesem Donnerstagabend sieben Erwachsene eingefunden. Die meisten waren schon einmal hier. „Wer einmal da war, kommt auch wieder“, stellt Initiatorin Ina Burkhardt fest. Den Grund dafür sieht sie in der angenehmen, locker-leichten Atmosphäre. Interessierte kommen ohne Anmeldung, bringen, was sie möchten, ohne Zwang oder Wettbewerb. Wenngleich Dieter Erdmann – der bisher einzige Mann – die Latte hoch gesetzt habe, sagt Barbara Müller beim Gedanken an seinen leckeren Kartoffelsalat norddeutscher Art.

Erdmann: „Ich bin aus Neugier gekommen, es hat mir sehr gut gefallen und ich habe beschlossen, dass ich mir den Donnerstag einmal im Monat reservieren muss.“ Man unterhalte sich, lerne neue Leute kennen – und es sei toll, sich mit netten und schönen Damen zu unterhalten, sagt er charmant. Seine Ideen für seine hübsch dekorierten Tapas „deutsche Art“ hat er aus dem Spanienurlaub mitgebracht – und sie kommen gut an.
Teilnehmer nicht das erste Mal dabei
Das „wahnsinnig nette Miteinander“ hat auch Barbara Müller zum mehrfachen Kommen bewegt. Seit vier Jahren wohnt die gebürtige Polin in Bermatingen. Ihre Erzählungen und ihr Foto des gedeckten Tischs haben auch ihrem Mann Appetit gemacht: Beim nächsten Mal will er mit dabei sein. „Es ist ansonsten schwierig, Kontakte zu knüpfen“, so ihre Erfahrung. „Wir gehen zusammen zum Torkelfest“, beschließt ihr Gegenüber spontan. Erstmals ist Ulla Sterk dabei: „Ich finde es schön, dass man mal nicht alleine beim Essen zu Hause sitzt und anderen Gesprächsstoff hat.“ Für Eleonore Waibel ist das Treffen „Entspannung pur für Geist und Seele.“ Kaum hatte sie das Event in ihren Whatsapp-Status gestellt, kamen die Anfragen: wo ist das Fest?“
Ja, es ist ein Fest und für Ina Burkhardt ist es spannend, was die Leute mitbringen und wie unterschiedlich sie sind. Sie findet es gut, dass auch Teilnehmer alleine kommen. Das „Z´samme esse & schwätze“ findet auch während der Ferien statt.