Es gibt Widerstände gegen die geplante Bebauung des Areals des ehemaligen Hotels Buchberg. Die Planung des neuen Eigentümers, die vier Häuser mit jeweils zwei Geschossen und insgesamt 24 Wohnungen und eine Tiefgarage vorsieht, empfindet die Nachbarschaft als zu massiv. Ihre Bedenken haben die Anlieger in der jüngsten Gemeinderatsitzung geäußert.
Laut den Anliegern sei der Bebauungsplan überdimensioniert. Sie wünschen sich Rücksichtnahme auf Nachbarn, eine familienfreundliche Gestaltung, ein sich harmonisches Einfügen in den Baubestand und dass die Infrastruktur nicht überlastet werde. Man verwies auf eine verlandete Retentionsmulde mit vermutlich unterdimensionierten Leitungen und daraus resultierende Probleme wie das Eindringen von Regenwasser in ihre Häuser, wie schon mal geschehen. Er wurde zur Sicherheit für Bau und Bauwerk ein Gutachten zur Tragfähigkeit des Bodens am Nordhang mit entsprechender Staufeuchte angemahnt. Des Weiteren stellten die Anlieger die Verkehrssicherheit bei einem wesentlich stärkeren Fahrzeugaufkommen infrage. Zudem befürchten die Nachbarn eine deutliche Verschattung ihrer Grundstücke und Dächer, auch im Hinblick auf eventuelle Photovoltaikanlagen.
Zu den Punkten nahm Planer Helmut Hornstein Stellung. Die Entwässerung sei ein wesentlicher Bestandteil der Erschließung, gegebenenfalls müsse man die Retentions- und Versickerungsmulde nachertüchtigen. Die Überprüfung sei bereits beauftragt. Die Einsehbarkeit von Gärten über Balkone sei in fast allen Wohngebieten normal. Der aktualisierte Plan sehe eine Hecke entlang der Grundstücksgrenze vor. Die bereits durch das bestehende Gebäude und die Stützmauer bedingte Verschattung werde nicht oder nur unwesentlich verändert, sie werde weder die Gärten noch die Dächer stark beeinträchtigen. Der Jahresverlauf der Verschattung würde bei der Offenlegung sichtbar gemacht. Eine befürchtete Wertminderung sei nicht erkennbar.
Eine von Ämtern vorgeschlagene getrennte und mindestens drei Meter zur Straße hin ebene Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage würde eine Verlängerung der Strecke mit sich ziehen und sei deshalb nicht möglich. Bei 39 Stellplätzen sei die kurze Ein- und Ausfahrt ausreichend. Man könne aber wegen der Sicht die oberirdisch geplanten Stellplätze eventuell etwas verschieben.
Den Vorwurf, die Gebäude wirkten massiv und erdrückend, müssten sich die Planer und er, Hornstein, gefallen lassen: „Wir haben uns mehr mit der Höhenentwicklung zur Buchbergstraße befasst und den Blick Richtung Norden etwas vernachlässigt.“ Das sei nun nachgeholt worden. Die Firsthöhe der Neubebauung liege jedoch nicht über der Höhe des Hotels und die Gebäude seien deutlich heruntergesetzt.
Schwierigkeiten bei der Vorstellung des Baus hatte Gemeinderat Franz Kutter (FW), der Vorschläge zur Entschärfung der Situation machte. Er wollte im Vorfeld alles geregelt wissen: „Mir wäre es recht, wenn man nicht ein halbes Jahr nachbessern müsste.“ Werde eine Wanne geschaffen, in die die Häuser eingefügt würden, fragte er, was bejaht wurde. Gegenstand der Nachfragen war auch eine Stützmauer, die laut Hornstein in den alten Plänen nicht korrekt dargestellt worden sei. Vermessungstechnische Bestandsaufnahmen ergaben, dass die Mauer ein Stück weit auf dem Nachbargrundstück stehe, sie müsse auf dem Grundstück des Vorhabensträgers gebaut werden.
Gemeinderat Jakob Krimmel (LBU) sieht das Vorhaben als technische Herausforderung. Wie Hornstein gesagt habe, müsse der Vorhabensträger die Baumaßnahme auf dem eigenen Grundstück durchführen. Ohne die Inanspruchnahme des Nachbargrundstücks sei die Stützmauer zu wirtschaftlich vernünftigen Konditionen nicht herzustellen. Er empfahl Gespräche zwischen ihnen und dem Eigentümer des Grundstücks, um abzuklären, ob das Projekt auf der schwierigen Topografie tatsächlich so umgesetzt werden könne oder die Nachbarn es ablehnten, dass auf ihrem Grundstück etwas abgetragen werde. Franz Kutter meinte: „Wenn die Nachbarn sagen, ohne uns ist das nicht machbar, haben wir das Projekt wieder auf dem Tisch.“ Er schlug vor, die Tiefgaragen-Ausfahrt auszuweiten, um das Blickfeld zu vergrößern. Zudem regte er Aufstellplätze für Mülleimer an.
Roland Schellinger (FW) fragte bezüglich der Grenzbebauung nach. Das sei Sache des Planers und des Baurechtsamts, von dem keine Stellungnahme eingegangen sei. Wenn das Amt zu einem negativen Ergebnis käme, gäbe es auch keine Baugenehmigung, so Hornstein. Bürgermeister Martin Rupp bat, dies vorzeitig abzuklären, ebenso ob die Ein- und Ausfahrt gegenüber der Hohrainstraße sinnvoll sei, was Roland Schellinger zur Diskussion stellte. Carola Uhl (CDU) wünscht sich auch wegen der vielen Radfahrer eine Entschärfung der Ausfahrt. Der Gemeinderat stimmte dem geänderten Entwurf zu und beschloss die erneute, verkürzte öffentliche Auslegung und Beteiligung der Öffentlichkeit.