Mit einer App, die auch für andere Vereine wegweisend sein könnte, möchte die Bärenzunft die Arbeit, die bei Bällen, Umzügen und Festen anfällt, gerecht verteilen. Sie wurde bei der gut besuchten Jahresversammlung in der Zunftstube vorgestellt. Dort bestätigten die Anwesenden einstimmig Patrick Liewer als stellvertretender Vorsitzenden. Er freute sich über das Vertrauen und verwies auf eine schwierige Zeit mit sich ständig ändernden Corona-Regeln, aber auch die großen Veranstaltungen, die die wenigen Mitglieder gestemmt hatten. Im nächsten Jahr sind mehr Posten neu zu besetzen, wie Zunftpräsident Robert „Flepp“ Müller mitteilte: Schriftführerin Diana Maier zieht weg, Andreas Schäfer strebt ebenfalls sein letztes Jahr als Kassierer an. „Das wird schwer, Nachfolger zu finden“, würdigte der Zunftpräsident die bisherige Arbeit der beiden. Gefreut hatte er sich über die Fasnachts-Veranstaltungen, die coronabedingt noch etwas mager ausfielen und die Ute Neubrand verlas. Besonders das erstmalige Sommerfest wurde ein Erfolg und soll künftig Tradition werden. Trotz der Ausfälle im Corona-Jahr konnte die Zunft mit dem Sommerfest und Mitgliedsbeiträgen ein Plus erwirtschaften, so Kassierer Andreas Schäfer. Das freute auch Bürgermeisterstellvertreterin Carola Uhl. Sie hob die Bedeutung des größten Brauchtumsvereins in Bermatingen hervor, der eine wichtige Säule im Kulturleben der Gemeinde sei.

Die neue App Lukify, die Vereine bei der Planung von Veranstaltungen und Events unterstützt, hatte Patrick und Zeugwartin Jaqueline Liewer wochenlang beschäftigt. Zu jedem Event gibt es eine detaillierte Einladung. Zudem sollte sich jeder Aktive als Helfer für Veranstaltungen eintragen. Rund 20 Stunden sind erwünscht, sei es in Form von Kuchenbacken oder Hilfe beim Aufbau oder Aufräumen. „Fürs Sommerfest hatten wir 115 Stunden benötigt; wir sind erschrocken, wieviel Zeit dafür aufgewendet werden musste“, so Patrick Liewer. Der Probelauf der App ist auf ein bis zwei Jahre angesetzt. Wer sich einmal eingetragen hat, kann sich nicht wieder austragen; im Notfall könne man sich aber an Liewers wenden.

Die Vorsitzende des Musikvereins Bermatingen, Anna Reisch, sprach über die Zusammenarbeit der Vereine. Mit Rücksicht auf Musiker, die nichts mit Fasnacht anfangen könnten, müsse man die musikalische Begleitung auf drei Umzüge begrenzen. Sie seien aber dabei, eine Lösung zu finden, weil es schade sei, wenn immer weniger Kapellen mitliefen.