Alle Jahre wieder lässt eine frostige Frage das Land zittern: Gibt es endlich wieder weiße Weihnachten? Und so sehr sich die Vorfreude wieder und wieder aufbaut, so groß ist jedes Mal die Enttäuschung, wenn es doch nicht klappt.
Zum Wochenstart gibt es Dauerfrost in Südbaden
Trotzdem: Dass seit dem Wochenende einige Zentimeter Neuschnee vom Hochrhein bis nach Oberschwaben gefallen sind, lässt die Hoffnungen auf überzuckerte Landschaften im Südwesten zu den Feiertagen wachsen. Unbegründet ist diese Zuversicht nicht, zumindest nicht ganz.
Denn in den kommenden Tagen soll das eisige Wetter anhalten. Heißt: Zum Wochenstart gibt es Dauerfrost in Südbaden. Im südlichen Schwarzwald kommt der sogar mit Temperaturen von bis minus 17 Grad Celsius daher, kündigt der Deutsche Wetterdienst, kurz DWD, an. Ist dieser Vorstoß des Winters dann gleich die initiale Zündung für eine Großwetterlage an den Feiertagen?

Jein. Die Aussichten fallen laut den Wetterexperten des DWD unterschiedlich aus. Wie etwa Kai-Uwe Nerding erklärt, gehen die sogenannten Ensemblevorhersagen für Weihnachten weit auseinander. Genau ab dem 23. Dezember, einen Tag vor Heiligabend, würden die Prognosen unklar, sagt der Meteorologe.
Die meteorologische Definition für weiße Weihnachten geht übrigens so: Wenn an Heiligabend, am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag jeweils eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter an einer der Messstationen verzeichnet wird, dann sprechen Meteorologen dort von weißer Weihnacht.
Eher Plus-Temperaturen für Weihnachten in Südbaden
Was nun Südbaden betrifft, so erklärt es Nerding, gingen einzelne Modelle aber von Temperaturen zwischen Null und plus 15 Grad aus. „Tendenziell bleibt es eher im positiven Bereich.“ Also kein Schnee, meint der Experte. Grundsätzlich liege die Chance auf weiße Weihnachten für die Region bei zehn Prozent oder weniger.
Selbst für den Feldberg, den höchsten Berg im Schwarzwald, sei die Wahrscheinlichkeit für Schnee gering. Zwar soll noch in der Nacht zum Mittwoch einiges an Neuschnee auf die Region rieseln. In den Tagen darauf aber steige die Schneefallgrenze auf über 1500 Höhenmeter.
Selbst in höheren Lagen, sagt Kai-Uwe Nerding, gehe vieles ab dann in Regen über. Dementsprechend meldet der DWD für kommenden Montag Temperaturen für den Feldberg, die sich zwischen plus vier Grad tagsüber und null Grad in der Nacht bewegen. Auch wenn der Schnee bis zu den Feiertagen liegen bleiben würde: „Die Qualität ist fraglich.“
Schon lange sind weiße Weihnachten in Baden-Württemberg mehr die Ausnahme als die Regel. Wie der Wetterexperte des DWD bekräftigt, hänge das eindeutig mit dem Klimawandel zusammen. „Die Temperaturentwicklung zeigt sich stetig nach oben, im Sommerhalbjahr wie im Winterhalbjahr.“ Weiße Weihnachten könnten schon jetzt Schnee von gestern sein.