Was ist normales Wetter?
Das Max-Plank-Institut beschreibt Wetter als einen „physikalischen Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort“. Wie das Wetter wann und wo zu sein hat, definiert das Institut nicht. Das wäre auch kaum möglich, denn Wetter ist ein Naturphänomen, es schwankt ständig und folgt keinen strikten Regeln.
Klimaforscher betrachten daher keine kurzfristigen Wetterphänomene, sondern 30 Jahre lange Zeiträume. Aus diesen Daten lassen sich Trends und Mittelwerte errechnen, die das Klima in der entsprechenden Periode beschreiben. Für langfristige Analysen hat sich der Zeitraum zwischen 1961 und 1990 bewährt.
Wieso 1961 bis 1990 als Vergleich?
„Dies ist der in Europa übliche Zeitraum“, sagt Kirsten Warrach-Sagi, Meteorologin an der Universität Hohenheim, denn „danach wird der Temperaturanstieg sehr deutlich“.
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) empfiehlt die Referenzperiode von 1961 bis 1990. Dieser Zeitraum sei „nur zum Teil von der aktuell zu beobachteten beschleunigten Erwärmung betroffen“.
Anders ausgedrückt: Betrachtet man einen späteren Zeitraum, vergleicht man Folgen des Klimawandels miteinander. Langfristige Analysen sind so nicht möglich.
Was ist das langjährige Mittel, was der Normalbereich?
Das langjährige Mittel ist der Durchschnitt der Werte zwischen 1961 und 1990. Also zum Beispiel die durchschnittliche Temperatur im Juli oder die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Dezember.
Weil aber auch vor 1990 nicht jeder Sommer gleich warm und jeder Winter gleich schneereich war, bestimmen wir neben dem Mittel einen Korridor, in dem sich das Wetter in der Regel abgespielt hat. Die Spitzen – sogenannte Ausreißer wie etwa brütend heiße Tage oder extrem kalte Monate – werden in diesem Normalbereich nicht berücksichtigt.
Um den Normalbereich zu finden, schneiden Wissenschaftler in der Regel jeweils ein Viertel der Werte oben und unten ab. Was bleibt, ist die mittlere Hälfte der Werte. Heißt übersetzt: In 50 Prozent der Fälle lag das Wetter in diesem Bereich – die anderen Tage oder Monate waren kühler oder wärmer respektive trockener oder feuchter.
Liegt die aktuelle Temperatur zum Beispiel oberhalb dieses Bereichs, ist es überdurchschnittlich warm.
Was sind Hitzetage, Sommertage und Frosttage?
Unter Hitzetagen, auch Heiße Tage genannt, versteht der DWD Tage, an denen die Temperatur auf 30 oder mehr Grad Celsius steigt. Hitzetage sind gleichzeitig Sommertage, denn diese zeichnen sich dadurch aus, dass es mindestens 25 Grad Celsius warm ist. An Frosttagen hingegen sinkt die Temperatur auf unter null Grad.
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