Es sind regelrechte Schreckensprognosen, die einige Medien und private Wetterdienste für die kommenden Tage verbreiten: Sturzflutartiger Regen im Schwarzwald, hunderte Liter Regen pro Quadratmeter in der Region, Hochwassergefahr. Doch kommt es wirklich so schlimm?

Clemens Steiner ist Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart. Er ordnet die Lage etwas sachlicher sein – aber um viel Regen werden wir dennoch nicht herumkommen. „Es ist schon mehr Regen als im Mai sonst gewohnt“, sagt er, „eine absolute Ausnahme ist es aber auch nicht.“

Allgäu, Oberschwaben und östlicher Bodensee besonders betroffen

Gleichzeitig bestätigt er, dass ein durch Tief gerade am östlichen Bodenseeufer, in Oberschwaben und im Allgäu mit ergiebigem Dauerregen zu rechnen ist. Eine Unwetterwarnung hat der DWD bisher aber nicht herausgegeben, entsprechende Warnschwellen werden laut Steiner nicht überschritten.

Ab Donnerstagmorgen droht aber dem ganzen südlichen Baden-Württemberg Dauerregen. Auch am Freitag sind Regen, Wind und Nebel wahrscheinlich. Im Verlauf des Freitags und vor allem Richtung Samstag sieht Steiner einen leichten Wetterwechsel, wo statt Dauerregen sich eher einzelne Schauer und Gewitter abzeichnen. Ähnliches ist am Sonntag zu erwarten. Bei der Temperatur sind im südlichen Baden-Württemberg über alle Tage Höchstwerte von maximal 18 Grad zu erwarten.

Hochwassergefahr ab Montag?

Kritisch könnte es laut Steiner wieder ab der Nacht zu Montag, am Montag selbst und am Dienstag werden. Hier ist Starkregen möglich, der durchaus die Warnschwellen überschreiten könnte. Daraus könnte Hochwassergefahr resultieren. Steiner betont aber, dass sich an diesen Vorhersagemodellen noch „ein bisschen was ändern“ könne.

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Und wie geht es danach weiter? Ist nach so einem nassen Frühjahr nicht schon vorgezeichnet, dass der Sommer auch nicht so toll wird? Dagegen verwehrt sich Steiner und erinnert an die Winterprognosen aus dem vergangenen Spätjahr: „Erst schrieben manche, der Winter wird zu kalt, dann zu warm, dann ging es plötzlich um den Polarwirbel – nichts davon ist eingetreten.“ Und so verhalte es sich mit dem Sommer. Eine seriöse Prognose sei noch nicht möglich, sagt Steiner: „Da mache ich nicht mit.“