Mangelnden Einsatz kann man an diesem Samstagmittag weder Polizei noch den rund 50 Einsatzkräften der Feuerwehr nachsagen: Sie haben die Suche nach der vermissten Jasmin M. vorangetrieben. Dieses Mal stand ihr Wohnort Heudorf, ein Ortsteil von Eigeltingen, im Fokus.
„Wir sind den kompletten Ort abgelaufen“, sagt Polizeisprecher Marcel Ferraro. Beim Ablaufen blieb es jedoch nicht: „Mit Hilfe der Feuerwehr haben wir auch Schachtdeckel angehoben und Güllegruben untersucht“, erklärt Ferraro. Was das genau bedeutet, verdeutlichen Bilder des Sucheinsatzes, etwa dieses hier:

Die schlechte Nachricht: Die mehrstündige Suche blieb dennoch ergebnislos, so Ferraro. Dabei wurden auch Privatgrundstücke untersucht, auf denen man beispielsweise auch Gegenstände vermutete, die eine Rolle in dem Fall spielen könnte. Der Polizeisprecher lobte dabei die Kooperationsbereitschaft der Heudorfer, nur mit deren Zustimmung betrat die Polizei die Grundstücke.
Doch warum wurde erst jetzt, mehr als einen Monat nach dem Verschwinden von Jasmin M. am 19. Februar, direkt in ihrem Wohnort gesucht? Ferraro nennt zwei Gründe: Zum einen gehe man bei der Suche priorisiert vor – und die Hinweislage habe die Sucheinsätze in den Heudorfer Wäldern und in Radolfzell als erfolgsversprechender erscheinen lassen.

Zudem dürfe man es nicht missverstehen: Zwar sei zwar Ort Heudorf erstmals komplett durchkämmt worden. Das unmittelbare Wohnumfeld der Vermissten, also ihre Wohnung, das restliche Wohnhaus sowie der angrenzende Garten, seien jedoch schon ganz am Anfang der Ermittlungen untersucht worden.
Auch nach dem Einsatz in Heudorf wird die Suche nach Jasmin M. weitergehen. Ferraro kündigte die Fortsetzung in der kommenden Woche an – dann wieder in den mehrere Quadratkilometer großen Wäldern bei Heudorf. Dort wurden schon mehrfach verschiedene Gebiete abgesucht, unter anderem auch von Dienstag bis Donnerstag der abgelaufenen Woche.
Zur vermissten Jasmin M.
Die gebürtige Hilzingerin Jasmin M. wird seit dem 19. Februar, also über einem Monat vermisst, nach wie vor fehlt jede Spur von ihr. Bereits vor einigen Wochen hatte die Polizei ihren früheren Partner festgenommen, er sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Gewaltverbrechens, es gilt die Unschuldsvermutung.
Weiter bittet die Polizei um Hinweise: Wer hat zwischen 18. Februar und 24. Februar etwas beobachtet, dass im Fall Jasmin M. relevant sein könnte? Die Polizei sucht dabei besonders nach Informationen zu einem orangenen Volkswagen-Bus T4, einem weißen Fiat Ducato Kastenwagen mit Werbeaufschrift und einer Decke mit gesteppter Seite in Rosa und samtener Seite in Weinrot.