Abends einschlafen und morgens in einer anderen Stadt aufwachen? Der Nachtzug feierte in den letzten Jahren ein erfolgreiches Comeback und kommt auch noch mit dem nötigen Nostalgie-Faktor daher. Reisen wie früher.

Dennoch ist es nicht immer ganz einfach, den richtigen Anbieter zu finden. Der SÜDKURIER liefert einen Überblick, von wo man in der Region aus die beste Nachtzug-Verbindung hat und welche Ziele überhaupt angefahren werden:

Diese Anbieter gibt es in der Region:

Viele verschiedene Anbieter lassen das Gesamtangebot schnell unübersichtlich werden. Gerade wer sparen möchte, sollte dabei aber genau schauen, wo er sein Ticket bucht – und vor allem wann. Es gilt die bewährte Bahnregel: Je früher man dran ist, desto günstiger sind die Tickets.

Wer aus der Region mit einem Nachtzug reisen will, der kann von den Bahnhöfen Zürich, Basel, Stuttgart und Lörrach starten. Wer ein Ticket buchen will, schaut am besten direkt bei den Anbietern. Dort ist die Zug-Suche meist am einfachsten. Die Anbieter die Strecken mit Halt in der Region betreiben, sind Nightjet (ÖBB), EuroNight (ÖBB mit Partnern in Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Schweden) oder der Urlaubsexpress, wobei letzterer nur auf der Linie Lörrach – Hamburg verkehrt.

Diese Nachtzüge sind ab Zürich erreichbar:

Wer aus Südbaden mit dem Nachtzug in Europa verreisen will, hat gar nicht mal so viele Optionen – auch, wenn es in den letzten Jahren immer mehr Verbindungen wurden. 2020 waren es noch rund 90 Nachtzug-Verbindungen in ganz Europa. Heute sind es schon über 200.

Amsterdams Grachten, hier aufgenommen im Frühjahr 2018, sind ein beliebtes Ziel. Mit dem Nachtzug ist die Stadt aus der Region erreichbar.
Amsterdams Grachten, hier aufgenommen im Frühjahr 2018, sind ein beliebtes Ziel. Mit dem Nachtzug ist die Stadt aus der Region erreichbar. | Bild: Philipp Laage, dpa

Gerade aus der Bodenseeregion bietet sich Zürich als guter Start für die Nachtzug-Reise an. Ob Amsterdam, Zagreb, Wien, Prag oder Budapest. Von der Schweiz lassen sich viele Destinationen mit dem Nachtzug anfahren.

Der Wiener Stephansdom – Archivbild aus dem Jahr 2015.
Der Wiener Stephansdom – Archivbild aus dem Jahr 2015. | Bild: Helmut Fohringer, dpa

Die Schweizer Bundesbahn (SBB) gibt einen Überblick über das Angebot auf ihrer Website.

  • Zürich – Amsterdam (Fahrdauer: 11:59 Stunden)
  • Zürich – Graz (10:20)
  • Zürich – Wien (10:28)
  • Zürich – Berlin (11:21)
  • Zürich – Hamburg (10:55)
  • Zürich – Budapest (12:10)
  • Zürich – Prag (12:59)
  • Zürich – Zagreb (10:39)
Das könnte Sie auch interessieren

Beim Buchen wird es allerdings schon etwas komplizierter. Denn direkt auf der Seite der SBB ist das kaum möglich. Auf der Webseite ist ein Hinweis: „Die Vorverkaufsfrist beträgt 6 Monate.“ Und die SBB rät sogar, sich vor Ort an einem Schalter beraten zu lassen.

Einfacher ist der digitale Ticketkauf wie eingangs beschrieben über die Seite der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), hier kostet eines der der günstigeren Tickets in einem Liegewagen mit Sparpreis für eine Person ab 69 Euro. Bucht man etwas kurzfristiger kann eine Fahrt auch schon 167 Euro oder mehr kosten.

Nachtzüge ab Basel

Einige der Verbindungen, die von Zürich fahren, sind auch von Basel aus erreichbar. So kann man auch in Basel in den Zug nach Prag, Amsterdam, Hamburg oder Berlin zusteigen.

Prags Karlsbrücke und die Prager Burg, aufgenommen zur blauen Stunde im Jahr 2018.
Prags Karlsbrücke und die Prager Burg, aufgenommen zur blauen Stunde im Jahr 2018. | Bild: Monika Skolimowska, dpa
  • Basel – Amsterdam (10:45)
  • Basel – Hamburg (9:41)
  • Basel – Berlin (10:07)
  • Basel – Prag (via Dresden) (12:25)

Die Preise bewegen sich im ähnlichen Rahmen wie von Zürich aus. Gerade für Menschen aus dem Hochrheingebiet oder dem Dreiländereck ist Basel wohl die bessere Alternative als Zürich, da man mit der Hochrheinbahn direkt zum Badischen Bahnhof in Basel fahren kann und von dort einfach den Bahnhof der SBB erreicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Nachtzüge ab Stuttgart

Auch von Stuttgart ist es möglich, über Nacht Europa zu erkunden. Vom Nachtzug direkt in die Gondel?

Gondelfahren in Venedig – viele Touristen nutzen das Angebot, wie hier auf dem Foto von 2021.
Gondelfahren in Venedig – viele Touristen nutzen das Angebot, wie hier auf dem Foto von 2021. | Bild: MARCO BERTORELLO, AFP

Das ist mit der Verbindung nach Venedig möglich. Auch Berlin oder Budapest können mit dem Nightjet der ÖBB, dem EuroNight oder mit einem ICE erreicht werden.

  • Stuttgart – Zagreb (10:59)
  • Stuttgart – Budapest (via Wien) (9:59)
  • Stuttgart – Venedig (9:14)
Das könnte Sie auch interessieren

Die Preise variieren je nach Anbieter. Ein Sitzplatz-Ticket im EuroNight-Zug, der von verschiedenen Betreibern angeboten wird, von Stuttgart nach Zagreb kostet ab 29,90 Euro, ein Liegewagen ab 49,90 Euro und im Schlafwagen kann man schon ab 69,90 Euro mitfahren. Doch auch hier gilt, dass man für günstige Preise möglichst früh buchen sollte. Neben EuroNight ist der Eurojet von der ÖBB der zweite Nachtzug-Anbieter, der von Stuttgart aus fährt.

Mit dem Nachtzug von Lörrach nach Hamburg

  • Lörrach – Hamburg

Auch von Lörrach gibt es eine Nachtzugverbindung. Sie führt in den deutschen Norden nach Hamburg. Diese spezielle Linie wird von dem Anbieter Urlaubsexpress betrieben und hat eine Besonderheit: Auf ihr fährt ein Autozug. Wer also beispielsweise einen Urlaub auf Sylt plant, könnte so einen großen Teil der Strecke einfach mit dem Zug zurücklegen und hat sein Auto dabei.

Ein Einzelplatz im Liegewagen wird im Urlaubsexpress ab 59 Euro angeboten. Eine Junior Suite kostet allerdings ab 777 Euro. Möchte man dann noch sein Auto mitnehmen, muss man 269 Euro drauflegen. Ein Auto mit Anhänger kostet 378 Euro.

Sitz-, Liege- oder Schlafwagen?

Wer mit dem Nachtzug fährt, der hat verschiedene Ticketoptionen, die unterschiedlichen Komfort bieten.

Der Sitzwagen ist meist ein Abteil, das man sich mit bis zu sechs Personen teilt. Die Sitze lassen sich in der Regel nicht zu einem Schlafplatz umwandeln und die Badezimmer befinden sich in einem Sammelbereich.

Das könnte Sie auch interessieren

Wer auf jeden Fall schlafen will, für den ist ein Platz im Liegewagen eine bessere Option und bietet mittleren Komfort. Auch hier befinden sich vier bis sechs Personen in einem Abteil.

Den größten Komfort bieten die Schlafwagen. Hier gibt es Abteile mit bis zu vier Personen, die mit vollwertigen Betten ausgestattet sind. In der Regel hat man als Reisender sein eigenes Badezimmer. Die genaue Ausstattung der verschiedenen Kategorien kann aber je nach Anbieter variieren.