Nach dem Schock, den eine Gasverpuffung in einem Zeltlager bei Leinegg im Kreis Waldshut hervorgerufen hatte, ist im Ferienlager der Katholischen jungen Gemeinde (KJG) aus Rheinfelden wieder Ruhe eingekehrt. An die hundert Kinder und Betreuer, die vorübergehend in der Falkensteinhalle in Berau untergebracht waren, sind ins Sommercamp zurückgekehrt: „Wir hatten unglaublich viele Schutzengel, die Stimmung für eine tolle zweite Ferienwoche ist aber gut“, sagte Organisator Matthias Wößner gegenüber dieser Zeitung. Schon 2015 stand das Ferienlager der KJG unter keinem guten Stern. Damals hatte das Norovirus zum vorzeitigen Ende des Sommercamps geführt, 23 Kinder und 13 Begleiter hatten vor einem Jahr über Durchfall und Erbrechen geklagt.

Bei einer Gasverpuffung im Küchenzelt am vergangenen Freitag war ein 19-Jähriger Betreuer mit Brandverletzung an den Händen in eine Züricher Klinik geflogen worden. Inzwischen ist er wieder zu Hause, erklärt Wößner, man sei mit ihm in Kontakt. Der Kirchenmann hält einen technischen Defekt als Ursache für die Verpuffung für sehr wahrscheinlich.

Die Ermittlungen laufen noch, wie Polizeisprecher Paul Wißler (Waldshut) erklärte. Der im Umgang mit Gasflaschen erfahrene junge Mann hatte die Behälter an relativ neuen Kühlschränken auswechseln wollen, wobei es zu dem Unfall kam. Eine Stichflamme löste ein Feuer aus und zerstörte drei Zelte, die abseits vom eigentlichen Lager standen. Den Schaden beziffert Wößner auf bis zu 20 000 Euro. Die Versicherung werde dafür aber wohl nicht komplett aufkommen. Es soll aber weitere Gespräche mit dem Versicherer geben.

Den 67 Kindern zwischen 8 und 13 Jahren und den 30 Betreuern gehe es gut. „Das Sommerferienlager wird bis zum Samstag fortgesetzt“, bestätigte Wößner. 15 ehemalige Helfer und viele Eltern hätten sich spontan bereit erklärt, das Camp wieder aufzubauen. Pfadfinder und Rotes Kreuz aus Rheinfelden hätten Zelte, Kochgeschirr und Küchenutensilien zu Verfügung gestellt.

Der Blick soll nun nach vorn gerichtet werden. Zusammen mit Leon Sänger, einem der Leiter des katholischen Sommercamps, gibt sich Wößner zuversichtlich, dass der materielle Verlust ersetzt werden kann. „Dazu brauchen wir aber finanzielle Unterstützung und Hilfe, allein schaffen wir das nicht.“ Deshalb wurde das Ferienlager-Konto in ein Spendenkonto umgewandelt. Auch Sachspenden seien willkommen. Eine Liste wurde auf der Internetseite des Ferienlagers Leinegg veröffentlicht.